VITAL LOKAL: Die Regionen dürfen nicht austrocknen
Beim BVDA-Netzwerkformat VITAL LOKAL diskutierten heute zahlreiche Bundestagsabgeordnete, Verbands- und Medienvertreter, wie gleichwertige Lebensverhältnisse in Deutschland erreicht werden könnten. Der Heimatexperte aus dem Bundesinnenministerium, Michael Frehse, betonte die Verantwortung der Politik besonders für die Infrastruktur. Die Regionen dürften nicht austrocknen.
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Die BVDA-Veranstaltung “Zukunft wird vor Ort gemacht – Gleichwertige Lebensverhältnisse – ein realistisches Ziel?” am Morgen des 16. September war Treffpunkt für Bundestagsabgeordnete, Verbandsvertreter, Journalisten und Mitarbeiter aus Ministerien. Die Teilnehmer diskutierten beim Morgendialog VITAL LOKAL im “Habel am Reichstag” vor allem, wie es gelingen könnte, strukturschwache Regionen als lebenswerte Heimat zu erhalten.
In diesem Kontext sei die vor zweieinhalb Jahren gegründete Abteilung Heimat ein wichtiger Impulsgeber, der als Querschnittsabteilung viele Ressortthemen anderer Ministerien anstoße und vorantreibe. “In der Vergangenheit wurde bei der Bewertung von Infrastruktur fast ausschließlich auf wirtschaftliche Kennziffern geschaut. In der Folge sind Infrastrukturen abgebaut worden, die zwischenzeitlich wieder benötigt werden”, stellte Frehse fest. Der alleinige Fokus auf die Kosten würde den Blick darauf verstellen, dass sich die Regionen permanent wandelten. Stillgelegte oder vernachlässigte Verkehrswege, Bildungs- oder Gesundheitseinrichtungen seien dann nur zu einem Vielfachen der Kosten wiedereinzurichten.
BVDA: Infrastrukturförderung ist wichtige Voraussetzung für gleichwertige Lebensverhältnisse
BVDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Jörg Eggers kritisierte in diesem Zusammenhang, dass die Politik zur Zeit einer finanziellen Infrastrukturförderung von kostenlosen Wochenblättern und Tageszeitungen skeptisch gegenüberstünde: “Nach jüngsten Studien könnte schon in vier, fünf Jahren fast die Hälfte der Printzustellung in Deutschland wegfallen. Dann gäbe es in strukturschwachen Kommunen kein gedrucktes Anzeigenblatt und keine Tageszeitung mehr.”