Kompensation im Klimaschutz
Jede menschliche und wirtschaftliche Tätigkeit ist mit CO₂-Emissionen verbunden.
CO₂ (Kohlendioxid) entsteht insbesondere bei der Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanzen. Es gilt als sogenanntes Treibhausgas. Treibhausgase spielen in der Energiebilanz der Erde eine wichtige Rolle. Sie verhindern ein Auskühlen der Erde. Aber die Treibhausgase, vor allem das CO₂, haben durch die Industrialisierung der letzten 150 Jahre stark zugenommen. Die Atmosphäre heizt sich dadurch stetig auf. Dies kann weltweit weitreichende Folgen haben. Der beginnende Klimawandel wird bereits mitverantwortlich für die häufiger auftretenden Stürme, Überschwemmungen, das Abschmelzen von Gletschern etc. gemacht.
Was bedeutet „Kompensation“ im Klimaschutz?
Bei der Kompensation erwirbt der Käufer eine Anzahl an Emissionsminderungszertifikaten aus anerkannten, nachhaltigen Klimaschutzprojekten, die dem Äquivalent seines eigenen CO₂-Ausstoßes entsprechen. Häufig handelt es sich dabei um Projekte im Energiebereich, um Abfallmanagement oder um den Schutz ökologisch wertvoller Landflächen. Die Umsetzung der Klimaschutzmaßnahme geschieht dadurch, dass das angekaufte CO₂-Äquivalent mit Hilfe des Zertifikatspreises im Rahmen des Klimaschutzprojektes eingespart bzw. „stillgelegt“ wird. Der Preis für die Kompensation variiert in Abhängigkeit vom Projekt. Die Anbieter von Zertifikaten nutzen zudem verschiedene Qualitätsstandards, die die Einhaltung von Gütekriterien garantieren. In der BVDA-Klimainitiative werden ausnahmslos Projekte unterstützt, die mit dem Gold Standard gekennzeichnet sind. Neben der Kompensation werden in diesen Projekten zusätzliche soziale und ökologische Kriterien einhalten. Der Gold Standard wird von Umweltorganisationen sowie den Vereinten Nationen unterstützt und empfohlen.
Klimaschutz: Leisten Sie Ihren Beitrag
Jeder Einzelne ist aufgefordert, zum Klimaschutz beizutragen. Auch Unternehmen, die nicht dem rechtlich verpflichtenden Emissionshandel unterstehen, tragen eine Verantwortung, ihre Treibhausgas- bzw. CO₂-Emissionen abzusenken. Es existieren viele Möglichkeiten für Wirtschaftsbetriebe ihren eigenen CO₂-Ausstoß zu verringern. Beispiele dafür sind die Nutzung erneuerbarer Energien, eine intelligente Beleuchtung oder die Vermeidung von Flugreisen. Trotzdem wird es immer einen Anteil an Emissionen geben, deren Ausstoß nicht vermeidbar ist. Um diese verbleibenden Emissionen zu kompensieren, können Unternehmen Emissionsminderungsprojekte finanziell unterstützen. Für das Weltklima ist es letztlich nicht ausschlaggebend, an welcher Stelle Emissionen reduziert werden. Daher lassen sich Emissionen, die an einer Stelle verursacht werden, auch durch Einsparung an einer anderen, weit entfernten Stelle ausgleichen. Emissionseinsparungen sollten an dem Ort mit größtmöglichem Nutzen umgesetzt werden. Insbesondere in Entwicklungs- und Schwellenländern gibt es große Potenziale, schon durch kleine Veränderungen die gewünschten Wirkungen zu erzielen.
Politische Ziele im Klimaschutz
Beim Weltklimagipfel 1992 in Rio wurden erste Schritte in Richtung Klimavorsorge beschritten. In der Folgekonferenz 1997 in Kyoto wurden rechtsverbindliche Zusagen zur CO₂-Begrenzung formuliert. Die Industriestaaten sollten zunächst bis 2012 die klimaschädlichen Gase um insgesamt 5 Prozent senken. Die EU verpflichtete sich zu einer Senkung um 8 Prozent. Deutschland hat im Rahmen der EU-Lastenteilung zum Kyoto-Protokoll zugesagt, die CO₂-Emissionen um 21 Prozent zu vermindern. Auf der Klimakonferenz 2013 wurde die Frist der Reduktionsziele auf 2020 verlängert. Es gilt, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf einem Niveau zu stabilisieren, das nicht höher als 2 Grad Celsius über dem der vorindustriellen Zeit liegt. Die Risiken des Klimawandels wären dann noch in gewissen Grenzen zu halten.
Ihre Ansprechpartnerin
Carina Brinkmann
Leiterin Nachhaltigkeit und Politik
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