Nachhaltigkeit
Umweltschutz und Nachhaltigkeit sind zentraler und wichtiger Bestandteil unserer modernen Gesellschaft. Der BVDA möchte seine gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen, indem er seine Mitglieder als kompetenter Berater auf dem Weg zu ökologisch verträglichem Handeln unterstützt. So bietet die BVDA-Klimainitiative allen Anzeigenblattverlagen die Möglichkeit, ihren CO2-Ausstoß zu reduzieren und unvermeidbare Treibhausgase zu kompensieren.
BVDA-Mitgliedsverlage können sich zudem über einen Arbeitskreis in die Verbandsarbeit einbringen. Dieser trägt dazu bei, die Gattung der kostenlosen Wochenzeitungen im Hinblick auf ökologische Herausforderungen zukunftsfähig zu machen und die Umwelt für nachfolgende Generationen zu erhalten und zu schützen. Im Arbeitskreis Nachhaltigkeit stehen insbesondere der Einsatz nachhaltig gewonnener und umweltverträglicher Rohstoffe und Produktionsmittel, als auch die Logistik und eine zielgerichtete Zustellung im Fokus.
„Das Thema Nachhaltigkeit steht bei vielen Lesern und Werbekunden ganz oben auf der Agenda. Wenn die Verlage hier vorausschauend und klug agieren, zeigen sie nicht nur Verantwortung im Umgang mit den natürlichen Ressourcen und nachfolgenden Generationen. Sie schaffen auch eine wichtige Voraussetzung für ihren unternehmerischen Erfolg.“
Kostenlose Wochenzeitungen setzen auf Klimaschutz
Mit dem Start der BVDA-Klimainitiative im Januar 2021 bietet der Verband Anzeigenblattverlagen die Möglichkeit ihre Treibhausgasemissionen zu reduzieren und unvermeidbare Emissionen schnell und einfach durch die Unterstützung von anerkannten Klimaschutzprojekten auszugleichen.
Die Branche kann so ihrer ökologischen Verantwortung gerecht werden und ihre Zukunftsfähigkeit gegenüber umweltbewussten Werbekunden und Lesern beweisen. Der spezielle CO2-Rechner erlaubt eine schnelle und genaue Bilanzierung nach anerkannten Maßstäben. Der Verlag kann sein Engagement im Klimaschutz mit Hilfe eines Siegels transparent und nachvollziehbar kommunizieren.
Möchten Sie mehr über die Klimainitiative erfahren oder mitmachen? Alle Informationen finden Sie unter: www.bvda-klimainitiative.de
Studie zu Nachhaltigkeitspotenzialen
Parallel zum Start der BVDA-Klimainitiative wurde das Institut für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) beauftragt, eine Studie zu möglichen Nachhaltigkeitspotenzialen der Anzeigenblattbranche zu erstellen. Ziel der Studie war es, mögliche Potenziale zur Treibhausgasminderung in den einzelnen Lebenszyklusabschnitten der Wochenblätter zu betrachten und auf ihre praktische Umsetzbarkeit hin zu prüfen. Die vorliegenden Ergebnisse sind in einer übersichtlichen Broschüre mit praktischen Tipps und Anregungen zusammengefasst worden, die Sie hier herunterladen können:
Papier als nachhaltige Ressource verstehen und danach handeln
Wie viele andere gedruckte Erzeugnisse stehen kostenlose Wochenzeitungen mitunter in der Kritik, wenig umweltfreundlich zu sein, da die Herstellung von Papier auf dem Verbrauch des natürlichen Rohstoffes Holz beruht. Im Unterschied zu vielen anderen Rohstoffen bietet Papier jedoch eine Vielzahl an Möglichkeiten für einen bewussten und nachhaltigen Umgang mit dieser wertvollen Ressource.
Umweltschutz durch Recycling
Allgemein hat Papier den ökologischen Vorteil, dass man es mehrfach wiederverwerten kann. Fast alle kostenlosen Wochenzeitungen und andere gedruckte Zeitungen setzen mittlerweile ganz oder überwiegend auf recyceltes Altpapier. Dies trägt erheblich zur Ressourcenschonung und zum Umweltschutz bei. Gegenüber Frischfaserpapier werden bei der Herstellung von Recyclingpapier bis zu 60 Prozent Energie, bis zu 70 Prozent Wasser sowie CO2-Emissionen und Abfall eingespart. Auch als Privatperson können Sie zum Umweltschutz beitragen, indem Sie kostenlosen Wochenzeitungen nach der Lektüre ordnungsgemäß in der Papiertonne entsorgen.
Der BVDA setzt sich als aktives Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Graphische Papiere für die kontinuierliche Verbesserung des Recyclingkreislaufes ein, sodass die Verwertungsrate mittlerweile auf über 80 Prozent gesteigert werden konnte. Warum ein funktionierender Altpapier-Kreislauf von großer Bedeutung ist, erklärt die AGRAPA anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums in einem Video.
Frischfasernutzung aus zertifizierten Quellen
Papier kann zwischen sieben und 25 Mal wiederverwertet werden. Um die Reißfestigkeit von Altpapier zu verbessern, kann es jedoch nötig werden, frische Fasern hinzuzufügen. Dabei handelt es sich überwiegend um Sägewerksabfälle oder Durchforstungsholz, da das wertvolle Stammholz der meisten Baumsorten für andere Industriezweige, wie die Möbelindustrie, vorgesehen ist. Bei der Durchforstung nehmen Forstwirte schwächere Bäume aus dem Wald heraus, um den übrigen Bäumen bessere Wachstumschancen zu geben.
Holzfasern, die in Deutschland für die Papierherstellung genutzt werden, stammen durchweg aus nachhaltig bewirtschafteten und meist zertifizierten Wäldern. Eine nachhaltige Bewirtschaftung bedeutet, dass für jeden eingeschlagenen Baum wieder neue Bäume nachwachsen und das Ökosystem Wald nicht mehr als unbedingt notwendig beeinträchtigt wird. Die Europäische Holzhandelsverordnung verhindert zudem den Import von Holz aus illegalem Einschlag.
Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen vermehrte sich die Fläche der europäischen Wälder zwischen 2005 und 2020 um 58.390 Quadratkilometer, was einem täglichen Wachstum von 1500 Fußballfeldern entspricht. Doch auf diesen positiven Zahlen möchten wir uns nicht ausruhen. Daher setzt sich der BVDA aktiv dafür ein, dass bei der Zuführung von Frischfasern für die Produktion der kostenlosen Wochenzeitungen nur Papier aus zertifizierten Quellen genutzt wird. Beispielhaft stehen dafür die FSC® und PEFC™ Siegel. Weitere interessante Informationen rund um das Thema Papier und seinen nachhaltigen Einsatz im Alltag finden Sie auf der Webseite der Initiative „Papier kann mehr“ der deutschen Papierindustrie.
Print versus digitale Medien
Elektronische Medien gelten vielfach als umweltfreundlicher, wenn es um die Verbreitung von Informationen geht. Doch sie haben einen oft unterschätzten ökologischen Fußabdruck. So müssen für die Produktion der Hardware Bodenschätze, wie seltene Erden, abgebaut werden und für die Übermittlung von Daten werden beachtliche Mengen Energie verbraucht. Wissenschaftliche Studien des Fraunhofer-Instituts und des Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung belegen, dass digitale Presseerzeugnisse aus ökologischer Sicht nicht per se vorzuziehen sind. Es kommt vor allem auf die individuellen Nutzungsgewohnheiten des Konsumenten und die genutzte Hardware bzw. die Qualität und Herkunft des bedruckten Papiers an. Eine aktuelle Studie der Universität von Lancaster (2021) zeigt, dass die Internetnutzung annähernd so viel klimaveränderndes Kohlendioxid (CO2) verursacht, wie der internationale Luftverkehr. Besonders klimaschädlich ist es, mobil zu surfen bzw. zu streamen. Letztendlich ist es wichtig, mit allen Medien verantwortungsvoll umzugehen. Das bedeutet zum Beispiel, Papierverschwendung zu vermeiden und elektronische Medien auszuschalten, wenn sie nicht benötigt werden.
Papier sollte daher auch nur dann und dort verwendet werden, wo es einen Nutzen hat. Um Ressourcen zu sparen und kostenlose Wochenzeitungen zielgerichteter an die Haushalte zuzustellen, in denen Sie gerne gelesen werden, hat er BVDA die Webseite werbung-im-briefkasten.de ins Leben gerufen. Hier finden Verbraucher, die sich bewusst gegen den Erhalt von kostenlosen Wochenzeitungen entscheiden, hilfreiche Tipps zur Abbestellung. Zudem haben sich bereits über 100 Verlage einer freiwilligen Selbstverpflichtung angeschlossen, in jeder Ausgabe einen Hinweis zu den Möglichkeiten der Abbestellung abzudrucken.
Leiter Arbeitskreis Nachhaltigkeit
Andreas Müller
Vizepräsident
Geschäftsführer
Super Sonntag Verlag GmbH
Aachen
Ihre Ansprechpartnerin
Carina Brinkmann
Leiterin Nachhaltigkeit und Politik
+49 30 726298-2814F: +49 30 726298-2800
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