Das Anzeigenblatt „Lünepost“ wird zur Wochenzeitung
Aus zwei wird eins: Das Anzeigenblatt „Lünepost“ erscheint künftig nur noch am Wochenende. Am 19. Juni wurde die letzte Mittwochsausgabe verteilt.
„Dies ist Ihr Blatt“ – Mit dieser Überschrift erschien an einem Mittwoch im September 1975 die allererste Lünepost. Fast fünf Jahrzehnte und knapp 2600 Ausgaben später landet nun die letzte Mittwochsausgabe des Blattes in den Briefkästen der Leserinnen und Leser.
Gestiegene Logistik- und Herstellungskosten, gepaart mit sinkenden Umsätzen zur Wochenmitte, hatten die Medienhaus Lüneburg GmbH als Eigentümer zu diesem Schritt veranlasst. Die Wochenendausgabe der Lünepost ist von der Veränderung nicht betroffen.
„Wir begreifen das als große Chance“
„Aus zwei wird eins und aus dem Anzeigenblatt wird eine Wochenzeitung“, sagt Produktleiter Jan Beckmann und erklärt, warum er darüber gar nicht allzu traurig ist: „Wir begreifen das im Team nicht als Verlust, sondern vielmehr als eine große Chance, auch mit Blick auf den veränderten Medienkonsum der Menschen.“ Was er meint: Abonnentenzahlen bei gedruckten Tageszeitungen sinken, Infos werden oft nur flüchtig im Internet aufgenommen.
Die kostenlose Wochenzeitung aber werde nach wie vor gerne gelesen: „Seit bekannt wurde, dass wir uns vom Mittwoch verabschieden, erhalten wir viele bedauernde Reaktionen“, berichtet Beckmann. Gemeldet hätten sich längst nicht nur die klassischen, meist älteren Zeitungsleser, sondern viele, bei denen die Lünepost das letzte gedruckte Medium im Haushalt sei.
Werbekunden bleiben der Lünepost treu
„Der Bedarf an lokalen Informationen, an Aufreger- und Servicethemen und auch mal an längeren Lesestücken ist nach wie vor da – gerade am Wochenende“, ist der Produktleiter überzeugt. „Und natürlich würden unsere Leser auch die Prospekte mit aktuellen Angeboten unserer vielen Werbepartner vermissen.“ Den Wechsel auf den Samstag sei der allergrößte Teil der Anzeigen- und Beilagenkunden mitgegangen. „Dafür danken wir unseren treuen Kunden auch an dieser Stelle noch einmal.“
Die letzte Mittwochsausgabe hat die Lünepost-Redaktion ihren Lesern gewidmet: „Wir haben nach einem Aufruf so viele Themen-Ideen erhalten, dass wir sie alle auch in der extradicken Abschiedsausgabe gar nicht unterkriegen …“