BVDA-Medienpreis: Wer hat den Durchblick 2021?
Wegen der Corona-Pandemie wurde der BVDA-Medienpreis "Durchblick" am 22. April 2021 erneut digital verliehen. Unter den Laudatoren für die Preisträger in fünf Kategorien waren neben dem Verbandspräsidenten Alexanders Lenders, die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, und HDE-Pressesprecher Stefan Hertel.
“Ihnen traut man in Zeiten von Fake News nicht nur zu, das sachlich richtige herauszufiltern, sondern auch das persönlich Relevante”, betonte die Staatsministerin für Kultur und Medien, Prof. Monika Grütters, in ihrem Grußwort an die Durchblick-Nominierten 2021 im Haus der Presse.
Die große Bedeutung der Mediengattung zeige sich etwa durch die Kooperation mit dem unabhängigen Recherchenetzwerk CORRECTIV. Seit mittlerweile über einem Jahr arbeiten die CORRECTIV-Faktenchecker schon mit den rund 200 Verlagen im BVDA erfolgreich zusammen.
Lenders würdigt die Leistungen der Verlage
Der BVDA-Präsident, Alexander Lenders, würdigte in seiner Rede ebenfalls die beeindruckenden publizistischen Leistungen der Verlage und Redaktionen in einer Zeit, in der die Branche “in stürmischer See manövrieren muss”.
Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien zeigte Verständnis für die schwierige Lage und die besondere Rolle als ausschließlich werbefinanzierte Mediengattung. Grütters sagte dem BVDA für eine “sinnvolle Hilfe” ihre “volle Unterstützung” zu. Die lokale Medienvielfalt sei ein “öffentliches Gut”, das unbedingt erhalten werden müsse.
Die Gewinner des Durchblick-Medienpreises 2021
Sieger in der Kategorie “Beste journalistische Leistung” ist der Journalist Dieter Reisner von der Reutlinger Wochenblatt GmbH mit seinem Artikel “Die Angst vor dem Sterben – Aus dem Leben einer obdachlosen Frau”. Jurymitglied und HDE-Pressesprecher Stefan Hertel: “Dieter Reisner beschreibt mit eindrücklichen Worten ein Schicksal aus einer Parallelwelt. Wir alle kennen Obdachlose aus unserem Alltag, doch meistens schauen wir weg. Mit seinem Artikel zwingt uns der Autor hinzuschauen, die Probleme sowie die Gefühlslage der Betroffenen besser zu verstehen und uns damit auseinanderzusetzen. Reisner richtet den hellen Scheinwerfer auf ein sonst oft außerhalb der Wahrnehmung liegendes Thema. Und er macht das auf eine Art, die absolut preiswürdig ist.”
Der erste Preis in der Kategorie “Leser- und Verbrauchernähe” geht an die VRM GmbH & Co. KG für die UpCycling Challenge #BesteReste. Eine Mitmach-Aktion zum Thema Nachhaltigkeit, die im Sommer 2020 wöchentlich in den hessischen und rheinland-pfälzischen Gratiszeitungen mit einer Gesamtauflage von rund 1,3 Millionen Exemplaren erschienen ist. “Eine tolle Rund-Um-Kampagne zum Thema Nachhaltigkeit und Müllvermeidung”, urteilte die Jury.
Die Kategorie “Innovation – die beste Idee des Jahres” stand ganz im Zeichen von neuen Geschäftsfeldern für die kostenlosen Wochenzeitungen. Am meisten überzeugen konnte die SÜWE Vertriebs- und Dienstleistungsgesellschaft mbH & Co. KG mit ihrem Projekt “Digital-PR 4.0 – neue Reichweiten für PR-Texte”.
Der erste Preis in der Kategorie “Beste digitale Aktivität” geht an die Stadtanzeiger Verlags-GmbH & Co. KG für das Portal deingutscheinhilft.de. “Die Aktion unterstützt schnell und unkompliziert den lokalen Handel in der Region. Der Verlag setzt hier von Anfang an auf das digitale Medium und unterstützt mit seiner attraktiv gestalteten Website die lokalen Kunden schnell und unbürokratisch in der Pandemie”, findet die Expertenjury.
Sonderpreis “Corona-Mutmacher” 2021
Die kostenlosen Wochenzeitungen haben seit Beginn der Corona-Pandemie die Menschen flächendeckend weiter zuverlässig mit kostenlosen Informationen aus ihrem lokalen Umfeld versorgt – und das trotz dramatischer Umsatzverluste. Den Redaktionen ging es bei der Berichterstattung vor allem darum, den Menschen in ihrer Region Mut zu machen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu unterstützen. Dieses Engagement ist systemrelevant und absolut preiswürdig, befand der BVDA und lobte in diesem Jahr den Durchblick-Medienpreis in der Sonderkategorie “Corona-Mutmacher” aus.
Sieger in dieser Kategorie ist die Singener Wochenblatt GmbH mit ihrer Serie “Mit Mut und Orientierung durch die Krise”. “Das Singener Wochenblatt hatte in dieser außergewöhnlichen Zeit den Mut, sich zu fragen, was ein Verlag in Zeiten von Corona tun muss, um seinen Lesern und Anzeigenkunden Zuversicht zu geben. Mit dem Ziel, Klarheit zu schaffen, Informationen einzuordnen und Probleme zu lösen, ist ein vielfältiges lokales Angebot mit besonderen Rubriken, Erklärstücken, Sonderthemen und -veröffentlichungen, Aktionen und Kampagnen in Print und Online entstanden, das den Lesern und Kunden Hilfestellungen in ihrem eingeschränkten Alltag bietet”, kommentierte Mitglied Hendrik Stein (Chefredakteur FUNKE Berlin Wochenblatt) die Juryentscheidung.
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