BVDA-Medienpreis: Wer hat den Durchblick 2020?
Zum ersten Mal in seiner Geschichte wurde der BVDA-Medienpreis "Durchblick" am 15. Oktober 2020 digital verliehen. Unter den Laudatoren für die Preisträger in vier Kategorien waren neben dem BVDA-Präsidenten Alexanders Lenders, der bayerische Ministerpräsident Markus Söder und der Geschäftsführer des Recherchenetzwerks CORRECTIV, Simon Kretschmer.
“Ich stehe zu publizistischen Printerzeugnissen in diesem Land”, sagte Dr. Markus Söder in seiner Videobotschaft zur ersten digitalen Verleihung des BVDA-Medienpreises “Durchblick”. Gerade in Zeiten von Fake News und digitalen Blasen sei die gedruckte Presse systemrelevant für unsere Gesellschaft. Deswegen stellte der bayerische Ministerpräsident dem Verband staatliche Unterstützung in Aussicht. “Es ist eine harte Zeit für den Printjournalismus in Deutschland. Da muss der Staat helfen und unterstützen”, versprach Söder.
Söder betont die publizistische Rolle der Wochenblätter
Der CSU-Chef betonte in seiner Rede auch die wichtige Rolle der kostenlosen Wochenblätter. Obwohl die Mediengattung zu Unrecht häufig unterschätzt werde, seien sie aus der Medienvielfalt im Lokalen nicht mehr wegzudenken. “Die Anzeigenblätter leisten einen wichtigen Beitrag zur Meinungsvielfalt in der Region”, so Ministerpräsident Söder.
Wochenblätter und CORRECTIV: Eine Kooperation mit Zukunft
Auch der Geschäftsführer des vielfach ausgezeichneten Recherchenetzwerks CORRECTIV, Simon Kretschmer, unterstrich die Qualität der journalistischen Arbeit von Wochenblattredaktionen. “Sie bekommen den Durchblick-Preis in vier Kategorien, die heute wichtiger sind denn je”, betonte der CORRECTIV-Chef. Der Journalismus befinde sich aktuell in einer “enorm schwierigen Zeit”, die aber gleichzeitig viele Chancen biete.
So habe die Kooperation von CORRECTIV mit dem BVDA gezeigt, dass man gemeinsam viel erreichen könne. Im Kampf gegen Falschinformationen und für eine aufgeklärte und gut informierte Öffentlichkeit. Über die Verbreitung der Faktenchecks hinaus, seien gemeinsame Rechercheprojekte zu relevanten Themen geplant, die das breite lokale Netzwerk der Wochenblattverlage nutzen.
Die Gewinner des Durchblick-Medienpreises 2020
Sieger in der Kategorie “Beste journalistische Leistung” ist Anna Sartorius mit dem Beitrag “Gemeinsam wieder zurück ins Leben”. Auf zwei Sonderseiten berichtet die Redakteurin vom Sauerlandkurier in Lennestadt über Trauer bei Kindern und Jugendlichen. Laut Jury-Urteil ist es ihr dabei in beeindruckender Weise gelungen, einfühlsam über ein Tabuthema zu berichten und gleichzeitig einen optimistischen Grundton zu behalten.
Der erste Preis in der Kategorie “Leser- und Verbrauchernähe” geht an die Wochenanzeiger Medien GmbH für die Schwerpunktausgaben zum Thema Nachhaltigkeit “Legen Sie die Säge weg” und “Mitdenken, Mitmachen”. Unter dem Dach der BVDA-Kampagne “Das geht uns alle an” hat der Verlag seine Ausgaben über acht Wochen unter den Schwerpunkt Nachhaltigkeit gestellt. Für die Jury war das “Leser- und Verbrauchernähe, wie man sie sich vorstellt: informativ, aber nicht belehrend, mit vielen guten Beispielen und Alltagstipps.”
Auch bei der Kategorie “Innovation – die beste Idee des Jahres” stand das Thema Nachhaltigkeit im Fokus. Der BVDA zeichnete die Saarländische Wochenblatt Verlagsgesellschaft mbH für ihre Kampagne “Nachhaltigkeit – Unternimm was – Saarländische Unternehmen sind mit dabei” aus. Überzeugen konnte die Jury neben der crossmedialen Kampagnenführung, die außergewöhnliche Gestaltung und die konsequente Einbindung von Kooperationspartnern sowie Anzeigenkunden. Diese Leistung verdiene das Prädikat “innovativ”.
Der erste Preis in der Kategorie “Beste digitale Aktivität” geht an die Berliner Wochenblatt Verlag GmbH für ihre Instagram-Kampagne #kiezentdecker @berlinerwoche. Corinna Seide, WWF-Pressechefin und Jurymitglied, brachte die Juryentscheidung auf den Punkt: “Geniale Kampagne: Bunt, jung, cool und zeitgemäß – sehr Berlin! So kann die Generation Y für die Leserschaft der Zukunft gewonnen werden. So geht Leser-Blatt-Bindung 2.0.”
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Die Durchblick-Gewinner 2020