Parlamentarisches Frühstück zum Thema Verdienstgrenzen

Wie kann eine gerechte Anpassung der Verdienstgrenzen im Minijob aussehen? Diese Frage diskutierte Dr. Jörg Eggers am 5. November mit Abgeordneten aller Fraktionen.

Parlamentarisches Frühstück

Minijobs haben gerade für kleine und mittlere Unternehmen eine große Bedeutung. Sie ermöglichen einen flexiblen Einsatz von Arbeitskräften. Bis 2019 waren in Deutschland knapp 8 Millionen als sogenannte “Minijobber” beschäftigt. Schon diese große Zahl zeigt, dass die Beschäftigungsform auch für viele Menschen gute Möglichkeiten bietet.

 

So verdienen sich zum Beispiel mit der Zustellung von Wochenblättern häufig Schüler, Studenten oder Rentner etwas hinzu. Gerade in Zeiten von Corona ist es wichtig, dass solche Chancen für die Menschen erhalten bleiben. Der Arbeitsmarkt ist zunehmend angespannt und “Minijobs” sind sowohl für krisengebeutelte Unternehmen, als auch für von Arbeitslosigkeit bedrohte Menschen eine wichtige Perspektive. “Minijobs” bieten zudem einen niedrigschwelligen Eintritt in den Arbeitsmarkt.


BVDA: Verdienstgrenzen müssen angehoben werden

Nachdem der Mindestlohn in den letzten Jahren kontinuierlich angehoben wurde, liegt die Verdienstgrenze für “Minijobber” seit 2013 unverändert bei 450 Euro. Wie eine gerechte Anpassung aussehen könnte, diskutierte der Hauptgeschäftsführer des BVDA, Dr. Jörg Eggers, am 5. November beim gemeinsamen Parlamentarischen Frühstück mit der Mittelstandsallianz des BVMW mit zahlreichen Abgeordneten aller Bundestagsfraktionen.

 

Eggers betonte, dass es für die rund 200.000 meist geringfügig beschäftigten Anzeigenblattzusteller enorm wichtig sei, die Verdienstgrenze auf 530 Euro anzuheben. Zudem fordert der Spitzenverband der kostenlosen Wochenblätter eine dynamische Anpassung auf den Mindestlohn. “Die Zusteller und Zustellerinnen wünschen sich eine Erhöhung der Verdienstgrenze und empfinden es als Benachteiligung, dass sie nicht von steigendem Mindestlöhnen profitieren können”, erklärte er den digital zugeschalteten Bundestagsabgeordneten. Mit steigenden Mindestlöhnen könnten die Minijobber derzeit nur mit entsprechender Arbeitszeitverkürzung eingesetzt werden. Die Anzeigenblattzustellung sei ein gutes Beispiel für den hohen bürokratischen Aufwand, den das in der Praxis bedeute. “Arbeits- und Einsatzpläne müssen aufgrund der starren Verdienstgrenzen angepasst werden. Dies bedeutet für unsere Branche eine Neudefinition ganzer Verteilgebiete und Gehfolgen, damit diese zu den Sollzeiten der Zusteller passen”, so Eggers.

 

BVMW betont Bedeutung für den gesamten Mittelstand

Dr. Hans-Jürgen Völz, Leiter Volkswirtschaft beim Bundesverband mittelständische Wirtschaft, betonte, dass die Forderung nach einer Anhebung der Verdienstgrenzen für den gesamten Mittelstand in Deutschland wichtig sei. Neben der Verbände, die in der Mittelstandsallianz zusammenarbeiten, fordert das Handwerk und die Hotellerie und Gastronomie eine entsprechende Anpassung.

 

Erwartungsgemäß verlief die Diskussion kontrovers. Der BVDA wird sich gemeinsam mit der Mittelstandsallianz und dem BVMW weiter für eine sachgerechte Lösung einsetzen.

Das könnte Sie auch interessieren

  • Jury kürt Gewinner-Prospekte 2024

    In einer hybriden Sitzung hat gestern die zwölfköpfige Jury über die Gewinner des Deutschen Prospekt Awards 2024 entschieden.
  • Deutscher Prospekt Award 2024 verzeichnet Rekordzahl an Einreichungen

    Der BVDA verleiht den begehrten Award bereits zum vierten Mal und würdigt damit herausragende Leistungen in der gedruckten Handelskommunikation, die in ihrer Gestaltung, Relevanz und Dialogorientierung einzigartig sind.
  • Verlage setzen auf transparente Nachhaltigkeitskommunikation

    Umweltverträglich, ökologisch, grün: Fachforum von BDZV und BVDA zeigt, wie Presseunternehmen nachhaltiges Handeln umsetzen
  • BVDA setzt Zeichen für ein demokratisches Europa

    Gemeinsam mit 24 weiteren Verbänden, die in der Mittelstandsallianz des BVMW zusammengeschlossen sind, hat sich der BVDA an einer Erklärung zur Europawahl beteiligt. Ein starkes Europa, das die demokratischen Grundpfeiler unserer Gesellschaft verteidigt, ist Garant für Wohlstand und Stabilität. In der Erklärung rufen die Verbände dazu auf, mit dem Gang zur Wahlurne ein Zeichen gegen extremistische Positionen, Gewalt und Hetze zu setzen.
  • Crossmedial und nachhaltig – BVDA würdigt erneut einzigartige Prospekte

    Der Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen e. V. (BVDA) lobt auch 2024 den Deutschen Prospekt Award aus. Bereits zum vierten Mal würdigt der Spitzenverband kostenloser Wochenzeitungen in Deutschland Prospekte und Beilagen, die in ihrer kreativen und textlichen Gestaltung, ihrer Relevanz und ihrer Dialogorientierung einzigartig sind. Bis zum 12. Juni 2024 haben Werbungtreibende die Möglichkeit, ihre Arbeiten der Handelskommunikation einfach online einzureichen. BVDA-Mitgliedsverlage können zudem Prospekte ihrer Werbekunden vorschlagen
  • Europa geht uns alle an

    Der Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen (BVDA) und das Recherchenetzwerk CORRECTIV bündeln zur Europawahl 2024 erneut ihre Kräfte. In Vorbereitung auf die Europawahl am 9. Juni 2024 informieren sie mit der siebenteiligen Serie „EU-Wahl 2024“ die Leserschaft kostenloser Wochenzeitungen bundesweit über Aufgaben, Kompetenzen und Arbeitsweisen des Europäischen Parlaments.
  • LIDL mit Deutschem Prospekt Award ausgezeichnet

    BVDA-Vizepräsident Haldun Tuncay und BVDA-Geschäftsführer Sebastian Schaeffer überreichten dem Gewinner in der Kategorie „Klassik Food“ die Siegertrophäe.
  • Zweites BVDA-Fachforum Nachhaltigkeit schlägt Brücke zwischen Ökologie, Ökonomie und Sozialem

    Verlage erfuhren am 20. Juni 2023 in Berlin, wie sie die Balance zwischen ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Nachhaltigkeitsaspekten finden können.