“Zuwanderung muss nachhaltig gestaltet werden, um Fachkräftemangel wirksam zu beseitigen”

BVDA-Netzwerk-Format VITAL LOKAL versammelt Abgeordnete und Verbandsexpertinnen und -experten vor der parlamentarischen Sommerpause.

Dr. Jörg Eggers im Gespräch mit Dr. Tobias Maier.
BVDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Jörg Eggers im Gespräch mit Dr. Tobias Maier (Bundesinstitut für Berufsbildung).

Der Bundesverband kostenloser Wochenzeitungen (BVDA) fokussierte bei seinem heutigen Morgendialog das Thema “Fachkräftemangel”. Unter dem Motto “Zukunft wird vor Ort gemacht – welche Strategie zur Fachkräftesicherung verspricht Erfolg?” trafen sich Vertreterinnen und Vertreter aus Bundestag, Ministerien, Verbänden und Medien im “Habel am Reichstag”.

 

Den Impuls zum Thema hielt Dr. Tobias Maier, Co-Leiter des Arbeitsbereichs “Qualifikation, berufliche Integration und Erwerbstätigkeit” beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). Maier betonte, dass es nicht die eine Strategie gebe, um die Herausforderung des Fachkräftemangels zu bewältigen. Vielmehr sei es erforderlich, an unterschiedlichen Hebeln anzusetzen – von der schulischen und beruflichen Ausbildung über Qualifizierungsprogramme für Berufstätige bis hin zur Gewinnung von Arbeitskräften aus dem Ausland.

 

Besonders ausländischen Fachkräften komme eine Schlüsselrolle zu: “Wenn wir das Fachkräfteangebot erhöhen wollen, führt kurz- und mittelfristig kein Weg an einer höheren Zuwanderung vorbei. Allerdings ist Zuwanderung nur dann nachhaltig, wenn es uns gelingt, die Zugewanderten besser als bisher in Gesellschaft, Bildung und Arbeitsmarkt zu integrieren. Denn wir sehen auch, dass langfristig nur jede zweite zugewanderte Person in Deutschland bleibt, und wir sehen unterschiedliche Erfolgsquoten von Deutschen und Nichtdeutschen in den Bildungseinrichtungen”.

 

Insgesamt verlange das Thema eine differenzierte und sachliche Perspektive. Schließlich seien auch die Daten bei der Einbindung ausländischer Arbeitskräfte vielschichtig. “Auch die Erwerbsquoten, insbesondere der Frauen, unterscheiden sich nach Nationalität. Diese Integrationsleistungen lassen sich aber nicht verordnen, sondern sie verlangen den Willen aller Beteiligten”, unterstrich Maier.

 

Lokale Medien als Plattform für Unternehmen

 

BVDA-Hauptgeschäftsführer Dr. Jörg Eggers ergänzte, welche Rolle den kostenlosen Wochenzeitungen in diesem Zusammenhang zukomme. Als Anbieter von Printprodukten und Onlineangeboten seien diese Plattformen, die der lokalen Wirtschaft ein Gesicht verliehen – mit redaktioneller Berichterstattung und werblichen Angeboten.

 

“Gerade lokale Unternehmen können mit ihrer Bekanntheit vor Ort punkten. Wer sich potenziellen Fachkräften als attraktiver Arbeitgeber präsentieren will, findet in den kostenlosen Wochenzeitungen das ideale Werbemedium: durch eine haushaltsnahe Abdeckung, eine hohe Reichweite und eine gewachsene Reputation”, so Eggers. Gleichzeitig appellierte der BVDA-Hauptgeschäftsführer an die Politik, mit entsprechenden Rahmenbedingungen dafür zu sorgen, dass der Fach- und Arbeitskräftemangel perspektivisch in den Griff zu bekommen sei.

 

Weitere Fotos von der Veranstaltung finden Sie hier.

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